Ich fang mal mit den 1970er Jahren an...
Mitte Februar 2024, das Prozessleitsystem PLS80E ist im Internet tot!? Ein Grund diese Webseite wieder mit Leben füllen, auch dem von PLS80E
in Zeiten von Identitätsdiebstahl, Virusgefahren und Scam-Emails, auf einer privaten Webseite privates über sich zu erzählen? Sofern man einen Account bei einem sozialen Netzwerk, wie z. B. Facebook und Instagram besitzt, erübrigt sich diese Frage. Auch Nutzer von Smartphones wissen nicht welche Nutzerdaten das Gerät selbst, oder installierte Apps weitergeben. "Es gibt nichts umsonst", eine alte Binsenweisheit, trifft die Sache gleube ich ziemlich gut. Die Betreiber von sozialen Netzwerken, verdienen ihr Geld unbestritten mit Werbung, und nutzen dazu die persönlichen Daten Ihrer Nutzer. Selbst beim Aufruf von Webseiten können über Cookies eine Unmenge von Daten erfasst werden. Eine Möglichkeit diese Cookies zu Konfigurieren ist inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, nur nicht das wie. Es gibt Webseiten da ist das relativ einfach und simpel gelöst, aber oft ist diese Möglichkeit Cookies abzulehnen gut versteckt. Aber bei vielen Webseiten muss man sich durch einen Dschungel von Möglicheiten kämpfen, um dann letztendlich doch vom Betrachten der Webseite ausgeschlossen zu werden. Eine Seite, die ich zum Thema KI verlinkt habe, benennt z. B. über 200 Werbetreibende, die ein Cookie setzen wollen. Meine Seite nutzt deshalb keine Cookies und erfasst keinerlei persönliche Daten, außer denen die von meinem Provider erfasst werden Mehr dazu auf der Datenschutzseite.
In einem langen Berufsleben arbeitet man mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen, da können Kunden, Kollegen und Kolleginnen aber auch Vorgesetzte sein. Was Kollegen und Kolleginnen betrifft war die Bandbreite sehr groß. Die begann bei "...was für ein Arsch..." bis hin zu "...ohne den hätte ich den Job nicht so lange durchgehalten.". Da waren zum einen die, mit denen hat die Zusammenarbeit einfach Spaß gemacht, weil man gespürt hat, auf einer Wellenlänge zu liegen. Mit denen ich zusammen im Dreck gearbeitet habe, und wir mit Galgenhumors, trotzdem bei der Arbeit lachen konnten. Es gab auch welche die sich geschickt vor der Arbeit drückten, andere die über- aber auch manchmal unterfordert waren. Das wurde vom jeweilichen Chef leider nicht immer erkannt. Nicht zu vergessen die, die sich ein bisschen als Chef fühlten, und sich den Kollegen gegenüber auch so verhielten, und oftmals der Meinung waren, dass nur sie wissen wo es lang geht. Durch neue Kollegen wurden sie dann aber oftmals eines Besseren belehrt. Solche Kollegen zeichneten sich auch dadurch aus, dass sie anstatt mit Ihrem Wissen zu helfen, versuchten andere in die Pfanne zu hauen.
Hauptthema wird wahrscheinlich die Fotografie sein, auch wenn ich das Fotografieren seit der Corona Zeit reduziert habe. Dadurch ist auch mein erst im im April 2020 fertig gestelltes Kellerstudio für Portrait und Stilleben etwas verweist. Während Corona habe ich, eher durch Zufall, das kostenlose 3D Programm Blender kennengelernt und mich damit intensiv beschäftigt. Die ersten Erfolge hatte ich mit dem YouTube Kurs vom Blender Guru, in dessen Verlauf ein Dounut mit einer Tasse Kaffee entstanden ist. Allerdings habe ich meine Grundidee, in Blender fotorealistische Scenen zu erschaffen, um sie in Photoshop weiter zu verwenden, relativ schnell wieder verworfen. Das Schaffen solcher Scenen und Modelle ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden als ich leichtsinnigerweise gedacht hatte.
Mit Beginn der 1970er Jahre beendete ich meine Lehre als Elektromechaniker bei der Krupp Stahl AG in Rheinhausen. Während der Lehrzeit mussten wir so eine Art Praktikum im Betrieb absolvieren, ich absolvierte meins in der MSR-Abteilung, deren Chef Herr Hinte war. Mit ihm bin ich während dieser Zeit einmal heftig aneinander geraten, und ich ließ mich zu der Aussage hinreißen: "Hier will ich später sowieso nicht arbeiten". Als ich dann, nach Abschluß meiner Lehre, noch vor Antritt meines Wehrdienstes eine Stelle in der Werkstatt für Hochspannungsschalter bekam, wußte ich: "Das ist nix für mich" und habe mich, trotz der zurückliegenden Differenzen, an Herrn Hinte gewandt und ihne gefragt ob er nicht eine Stelle für mich hat. Natürlich erinnerte er sich noch an mich. Wir sind dann so verblieben, dass ich mich nach meinem abgeleisteten Wehrdienst nochmal bei im melde. Als es dann soweit war, bekam ich eine Stelle als Meß- und Regelmechaniker. Ich glaube diese Entscheidung hat mein gesamtes, späteres Leben, nicht nur das berufliche, beeinflußt. Durch die Vorgeschichte war das Verhältnis zwischen Herrn Hinte und mir Anfangs etwas angespannt. Im Lauf der darauffolgenden Jahre hat sich das in ein respektvolles, oftmals sogar scherzhaftes Miteinender, gewandelt. Aus den Gesprächen die wir in 20 Jahren miteinander geführt haben, sind mir einige seiner Aussagen im Gedächtnis geblieben. Eine davon hat mein gesamtes Arbeitsleben begleitet:
"Niemand ist frei von Fehlern, aber wir sollten immer zu unseren Fehlern stehen. Wenn sie mal etwas falsch gemacht haben, egal unter welchen Umständen, sollten sie immer dazu stehen. Wenn Sie begründen können, warum sie so und nicht anders gehandelt haben. auch wenn es falsch war, wird Ihnen ein guter Chef niemals einen Vorwurf machen!"
Ein weiterer, verkürzt dargesteller, Dialog ist mir ebenfalls im Gedächtnis gebieben. Er ergab sich daraus, dass ich die Entscheidung traf, mich nach meiner schriftlichen Kündigung persönlich von ihm zu verabschieden.
"Guten Morgen Herr Hinte, auch wenn wir in all den Jahren nicht immer einer Meinung waren, möchte ich mich bei Ihnen persönlich verabschieden." "Wissen Sie Herr Ruhm, wenn man zusammen arbeitet kann man nicht immer einer Meinung sein, wichtig ist das man sachlich bleibt und an einer gemeinsamen Lösung arbeitet."
Wir verabschiedeten uns mit einem Handschlag und er wünschte mir viel Glück für meine Zukunft. In diesen 20 Jahren als Meß- und Regelmechaniker habe ich Dinge aus, und für die Praxis gelernt, die bis zu meinem Ausscheiden aus dem Beruf, ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Dazu gehört auch, das es nicht nur wichtig ist die Technik zu verstehen, sondern auch die Funktion dahinter. Ein Beispiel dazu ist mir gut im Gedächtnis geblieben, das aber gleichzeitig zeigt, dass zu erwartende Kosten, die Logik ersteinmal außer Kraft setzen kann. Es ging um die Temperaturregelung in einem Kühlwasserkreislauf die nicht mehr funktionierte. Außer der Messung der Kühlwassermenge, kam eigentlich nur ein Defekt der Regelklappe als Fehlerquelle in Frage. Die Messung der Kühlwassermessung wurde vor Ort geprüft und war OK. Eine mechanische Kontrolle der Regelklappe blieb aber, aus Kostengründen, erst einmal aus. Nach langem hin und her, stellte aber genau diese Regelklappe als defekt, und somit als Fehlerursache heraus. [Und die Regelklappe war doch kaputt]
In fast allen Produktionsanlagen bei Krupp, waren, ohne dass ich das besonders zur Kenntnis nahm, Geräte der alten Eckard AG im Einsatz. Der direkte Kontakt kam aber erst zustande, als bei Krupp der Umbau der Kokerei Messwarte begann. Das Prozessleitsystem PLS80, Vorgängersystem von PLS80E, sollte die Prozessautomatisierung übernehmen. Die zukünftige Betreuung sollte in meinen Zuständigkeitsbereich fallen. Das führe dazu, dass ich mir zum besseren Verständnis von Computertechnik, für 50 DM einen gebrauchten Amiga C16 gebraucht von einem Bekannten kaufte. Damit rückte, wie erwartet, die Fotografie in den Hintergrund, und ich begann mich für alles zu interessieren, was mit Computern zu tun hatte.
Es begann eine spannende Zeit als PLS80 in Betrieb ging. Bis dahin hatte ich mich nicht für die Computertechnik interessiert, sondern mich nur mit der Fotografie, inkl. eigenem Fotolabor im Keller, auseineandergesetzt. Aber ich begann, mich mehr und mehr für die Computertechnik zu interessieren um die Technik die hinter PLS80 steckte, besser zu verstehen. Ich besuchte entsprechende Servicekurse in Stuttgart und auch die Servicetechniker aus Düsseldorf teilten ihr Wissen mit mir. Dabei hat sich ein besonderes Verhältnis zu Helmut Hellwig entwickelt. Er machte aus seinem Wissen um PLS80 kein Geheimnis, und wann immer er zu uns kam hat er mich in die Problemlösung eingebunden, bzw. haben wir gemainsam diskutiert wo evtl. das Problem liegen könnte. Ich habe viel mit ihm über seine Tätigkeit als Servicetechniker gesprochen. Das führte irgendwann dazu, dass ich den für uns verantwortlichen Außendientmitarbeiter fragte, ob es vielleicht eine freie Stellen beim Service in Düsseldorf gibt. Eine eindeutige Antwort bekam ich nicht, denn er argumentierte mit dem Thema Abwerbung, das schon zu Problemen bei der Einstellung von Herrn Hellwig geführt hatte.
Mitte der 1980er Jahre, gab es dann die ersten Gerüchte darüber, dass Krupp den Stahlstandort Rheinhausen schließen will und der erste spontane Streik, initiert von der Hochofen Nachtschicht, legte die Rheinbrücke zwischen Duisburg und Rheinhausen lahm. Später wurde sie in "Brücke der Solidarität" benannt. Auch wenn ich mich an den Streiks gegen die Schließung beteiligte, wichtiger war mir meine berufliche Zukunft. Ich hielt die Umstände für günstig, mich bei der alten Eckard AG in Stuttgart, für den Standort Düsseldorf, als Servicetechniker zu bewerben. Die Antwort auf meine Bewerbung ließ lange auf sich warten, und ich hatte schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet, als mich an einem arbeitsfreien Wochntag. ein Telefonanruf der Eckardt Personalabteilung aus dem Bett warf. Man teilte mir mit, dass sie mir auf Grund meiner Bewerbung gerne eine Stelle anbieten würden, allerdings am Standort Stuttgart. Ich glaube mein Schweigen am Telefon war nicht zu überhören. Meine Gesprächspartnerin, der meine Sprachlosigkeit nicht entgangen war, stimmte zu, das ich mich innerhalb der nächsten zwei Stunden zurückmelden werde. Es war ein regnerischer Tag, und ich entschloß mich, mir von Wind und Regen meine Gedanken etwas ordnen zu lassen. Am nahegelegenen Rhein, ließ ich mir, bei einem Spaziergang im Rgen, das Angebot, mit all seinen möglichen Konsequenzen, durch den Kopf gehen. Natürlich rief ich innerhalb von zwei Stunden zurück und natürlich nahm ich den Termin für ein Vorstellungsgespräch an.
Im Nachhinein betrachtet, war schon die Zugfahrt nach Stuttgart, ein sehr entscheidender Faktor für meine spätere Zusage. Ich kam in einem voll besetzten sechser Abteil mit allen Mitfahrenden ins Gespräch. Nach dem ich über den Grund meiner Reise nach Stuttgart gesprochen hatte, erzählten mir alle ihre persönliche Geschichte, wie, wann und warum sie ihren Heimatort verlassen hatten, keiner es je bereut hatte. Mit anderen Worten, mir wurde von allen geraten das Angebot, sofern ich eins bekommen würde, anzunehmen, den Weg zurück nach Hause würde mir das ja nicht versperren. Beim Vorstellungsgespräch kam heraus, das mein etwas ungewöhnliches Béwerbungsschreiben, das ich trotz aller guten Ratschläge, frei Schnauze geschrieben, mit dazu beigetragen hat, eingeladen zu werden. Das Thema Lebensmittelpunkt, und ob ich mir Aber nach eine paar typisch Fragen, auch durch den Chef vom Service, der bis zu seinem Ruhestand mein Chef blieb, meldete sich Personalchef zu Wort. Das was er sagte rechne ich ihm noch heute hoch an. Er wollte wissen wie lange ich schon bei Krupp beschaftigt bin und erklärte mir, dass die Jahre der Werkszugehörigkeit, zusammen mit dem Alter, für einen späteren Anspruch auf Betriebsrente entscheidend sind. Daraus ergab sich ein möglicher Beschäftigungsbeginn ab dem 1. August 1988, den er mir vorschlug, "obwohl wir gereade dringend jemanden im Servie brauchen". Durch diese, seine Entscheidung bekomme ich heute knapp 100€ Betriebsrente. Mit den typischen Worten "wenn sie für uns in Frage kommen werden sie von uns hören", wurde ich freundlich verabschiedet. Wann ich dann per Post den Arbeitsvertrag zur Unterschrift bekam, daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich ihn nur kurz überflogen habe. Das genannte Gehalt lag ca. 500DM höher als mein damaliges Gehalt bei Krupp. Ich habe den Vertrag dann innerhalb von wenigen Minuten unterschrieben, in einen Umschlag gesteckt und den in den nächsten Brifkasten geworfen. Daran das ich damit meine altes Leben in Rheinhausen hinter mir lasse werde, beruflich wie privat, darüber wollte ich erstmal nicht weiter nachdenken.
Mit meinem Geburtstag im Juli 1988 rückte der Beschäftigungsbeginn in Stuttgart immer näher. Er gestaltete sich deshalb auch als eine Abschiedsfeier von Freunden und Kollegen. Da sich auch mein Privatleben, seit meiner Scheidung Anfang der 1980er Jahre, sehr turbulent, dabei nicht nur positive, entwickelt hatte, sah ich den Ortswechsel nach Süddeutschland auch als Chance. Die Geburtstagsfeier ging, mit einigen überraschenden Wendungen, bis in die frühen Morgenstunden. Ein leicht melancholisches Gefühl, nicht zuletzt dem Alkohol geschuldet, kam auf, als es dann an die Verabschiedung ging. Meine Wohnung habe ich erstmal behalten. Mein neuer Arbeitgeber hatte mir eine preisgünstige Unterkunft in Stuttgart Hofen besorgt, ein Zimmer mit Dusche, im Keller eines Privathauses.
Der 1. August 1988 war ein Montag. Wann genau ich mich am Wochenende vorher mit meinem alten Opel Kadett B auf den Weg machte, weiß ich auch nicht mehr so genau, vielleicht weil ich emotional sehr bewegt war, als ich mich von meinen Eltern verabschiedete. Trotz dieser nicht gerade fröhlichen Stimmung war ich gespannt auf das was auf mich zukommt. Es waren ca. 450 km bis zu angegebenen Adresse. Damals noch ohne Navi bin ich ich kurz vor dem Ziel, obwohl ich an einer Tankstelle nach dem Weg fragte, mehrfach im Kreis gefahren, bevor ich die leicht zu übersehende Einfahrt zum Mövenweg fand. Die Vermieter, ein älteres Ehepaar, waren sehr nett, und das Zimmer... na ja, im Keller halt. Zum Schlafen war es ausreichend, der restliche Platz war begrenzt, aber für das was ich mitgebracht hatte, darunter auch meinen Atari ST, war der Platz ausreichend. Der Mövenweg lag nur etwa fünf Autominuten von meinem zukünftigen Arbeitsplatz in Fellbach entfernt, und deshalb fiel es mir nicht schwer, am Montag pünktlich zu sein. Aber schon mit dem Abstellen meines alten Kadett, auf einem Firmenparkplatz direkt vor dem Hauptgebäude, machte ich Bekanntschaft mit der schwäbischen Mentalität. Als ich nämlich beim Pförtner, Herrn R. nach Herrn Buschkühl, meinem neuen Chef fragte, war seine erste Reaktion: "Da können Sie aber nicht stehen bleiben". Ich wies ihn freundlich darauf hin das ich einen Termin habe und er kündigte mich telefonisch bei Herrn Buschkühl an. Dabei erfuhr er natürlich auch meinen Namen. Mit meinem sowieso gespaltenen Verhältnis zu Pförtnern [Trotz übereifrigem Pförtner...], besser Männern in Uniform die sich aufspielen als hätten sie was zu sagen, machte ich mich schnell auf den Weg, ohne weiter auf sein Bemerkung einzugehen. [Herr R., Pförtner in Fellbach]
Ich war zwar sehr nervös, aber mein Chef Herr Buschkühl, ein Dortmunder, machte es mir leicht mich zurechtzufinden. Ich begrüßte meine zukünftigen Servicekollegen, die mir bis auf Herrn S. sofort das du anboten, aber er stellte mich auch den Mitarbeitern der umgebenden Abteilungen kurz vor. Da es sich um ein Großraumbüro handelte, wurde das quer über die brusthohen Schränke erledigt. Schon dabei fiel mir die Reserviertheit vieler Mitarbeiter auf, die auch in den nächsten Monaten immer eine gewisse Distanz erkennen ließen. Im Laufe der Zeit, erkannte ich aber, das es ein für Schwaben typisches Verhalten war. Ich musste auch lernen, das dem Schwaben sein Vesper, 9:00 - 9:15 Uhr heilig war. In diesen 15 Minuten, wurde jede Störung, sofern sie beruflich und mit Arbeit verbunden war, mit einem beinahe tötlichen Blick beantwortet. Nachdem ich den ganzen Papierkram in der Personalabteilung erledigt hatte, war der Tag auch schon fast wieder vorbei. In den folgenden Tagen reduzierte sich auch meine anfängliche Nervosität, aber an den Schwaben an sich, gewöhnte ich mich nur langsam. Auch auch das ständige Sie, außer bei meinen direkten Servicekollengen mit Ausnahme von Herrn S., war für mich Anfangs gewöhnungsbedürftig. Aber auch das ging mit mit der Zeit immer leichter von den Lippen. Wichtig war dem Schwaben auch, persönlich begrüßt zu werden [Grußkultur im Schwabenland]. Auch was meine berufliche Tätigkeit anging, mußte ich mir erst ein entsprechendes Selbstbewußtsein aneignen, und lernen mit Eigenständigkeit und Eigenverantwortung beim Kunden, umzugehen. Aber man wächst mit seinen Aufgaben, und mein bereits vorhandenes Wissen zu PLS80, machte es mir leichter bei Kunden erfolgreich zu agieren. Das mein Basiswissen zu PLS80 besser war als gedacht zeigt sich, als ich mit Herrn S. zu einer PLS80 inbetriebnahme nach Mannheim geschickt wurde. Meinen ersten Gedanken: "Dann kann mir ja nicht viel passieren", mußte ich vor Ort sehr schnell revidieren. Schon bei der Besprechung mit dem Kunden, wie wir vorgehen werden, ergriff er zwar das Wort, das was er sagte hatte aber weder Hand noch Fuß und zeigte mir: "Der hat ja noch weniger Ahnung als ich". Auf Grund meiner Vorerfahrungen und der mitgelieferten Dokumentation, gelang es trotzdem, PLS80 in Betrieb zu nehmen. Noch heute weigere ich mich das als gemeinsamen Erfolg von Herrn S. und mir zu betrachten. Ohne ihn und sein inkompetentes Gerede wäre wären wir sogar schneller fertig gewesen. An der Reaktion des Kunden war deutlich zu spüren, das er mehr Kompetenz erwartet hatte. Schlußendlich zählte aber nur das Endergebnis. Für mich war damit die Sache erledigt, aber Herr S. und ich sind nie Freunde geworden. Wir hatten nie wieder einen gemeinsamen Einsatz.
Aber schon 1989 wurde meine Entscheidung nach Stuttgart zu gehen auf die erste Probe gestellt. Im Oktober oder November, stellte man mir die Frage ob ich für eine Inbetriebnahem von PLS80 nach China gehen würde. Um ehrlich zu sein, viel Lust hatte ich nicht. Besonders da es im Juni auf dem Platz des Himmlischen Friedens, dem Tiananmen-Platz, zu dramatischen Ereignissen gekommen war, deren Auswirkungen nicht wirklich absehbar waren. Aber die Baustellenleitung vor Ort ließ mitteilen, das es keine Probleme gibt. Ich lies mich dann aber nach langen Diskussionen darauf ein. Mein Wunsch, zumindest über Weihnachten zu Hause zu sein wurde mit mit den üblichen Floskeln beantwortet. Nachdem alle notwendigen Papiere vorhanden waren, man mir gewisse Verhaltensregeln mit auf den Weg gab, ging es noch vor Weihnachten los. Es tat sich für mich eine neue Welt auf. Es ging mit dem Flugzeug und der Bahn nach Xuanhua, eine Stadt, ca. 200km nordwestlich von Peking, gelegen in einem Militärischen Sperrgebiet. Das bedeutete ich mußte meinen Paß bei Ankunft abgeben.
...ab 2000