Ich in einem Jahr der Wasserschlange (Chinesisches Tierkreiszeichen) geboren. von ihnen wird behauptet, dass sie beruflich oft erfolgreich sind, wobei sie das mit ehrlichem Einsatz und ohne falschen Spiel erreichen. Man sagt auch, das sie ausgezeichnete Beobachter sind, denen nichts entgeht. Besonders der Wasserschlange sagt man Anpassungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen, und Leben zur Kommunikation mit Ihren Mitmenschen nach.
Irgendwie hat ja auch Fotografie etwas mit Beobachtung zu tun, vielleicht bin ich aus diesem Grund dazu gekommen, wenn auch nur in meiner Freizeit und nicht beruflich.
Aufgewachsen bin ich in Rheinhausen am Niederrhein, wo ich auch meinen Schulabschluss gemacht habe. Im Anschluss daran machte ich bei der Krupp Stahl AG eine dreieinhalb jährige Lehre als Elektromechaniker.
Bevor aber mein Berufsleben richtig anfing, musste ich 15 Monate zur Bundeswehr und machte dort eine Ausbildung zum Radarmechaniker.
Danach war ich bis 1988 bei der Krupp Stahl AG in Rheinhausen als Meß- und Regelmechaniker tätig. Anfang der 1980er, es war die Zeit der Stahlkrise, als mich der immer stärker werdende Arbeitsplatzabbau darin bestärkte nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch die Branche zu wechseln. Aus diesem Grund bewarb ich mich 1987 bei der Eckard AG in Stuttgart als Servicetechniker. Einen Schritt den ich bis heute nicht bereue.
Meine Einstellung in Stuttgart erfolgte dann zum ersten August 1988. Den Beruf als Servicetechniker für das Prozessleitsystem PLS80E über ich noch heute aus. Allerdings bei der ESR-Systemtechnik GmbH, da erst Eckardt an die Invensys Systems verkauft wurde, und später die Prozessleitsystemsparte der Invensys Systems am Standort Stuttgart geschlossen wurde.
Vielleicht waren es die Wesenszüge der Wasserschlange, vielleicht aber auch mein Wissen und die Erfahrung aus ca. 20 Jahren Service, gepaart mit einer Portion Glück, das ich meine Tätigkeit bei der ESR-Systemtechnik GmbH in Fellbach fortsetzen konnte.
Mein Berufsleben war, anders als meine Hobbies, relativ gradlinig und unaufgeregt. Das was ich heute bin, sehe ich als eine Kombination aus Glück, meiner eigenen Aktivität mich um meine berufliche Zukunft zu kümmern, gepaart mit dem richtigen Wissen, und dem Umstand im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein an. Wer weiß, vielleicht hat hauch das Wasserschlange einen positiven Einfluss gehabt. Wenn ich bedenke, dass ich bis kurz vor meinem Schulabschluss überhaupt keine Vorstellung von meiner Zukunft hatte - es hätte schlechter kommen können.
Nach langem Hin und Her fiel dann die Entscheidung auf einen handwerklich, technischen Beruf. Elektromechaniker bei den Hüttenwerken Rheinhausen, später Krupp Stahl AG. Warum gerade dort? Schon mein Großvater und mein Vater haben bis zur Rente dort gearbeitet.
Die Lehre war, aus heutiger Sicht betrachtet, gar nicht mal so übel. Nach dreieinhalb Jahren schloss ich meine Lehre erfolgreich ab. Damals, 1971, war es noch problemlos als Lehrlinge übernommen zu werden. Ich bekam als erstes eine Stelle im Bereich Reparatur von Hochspannungstrafos. Schon nach wenigen Tagen war mir aber eins klar - DAS ist nichts für mich! Ich bemühte mich daraufhin um ein Gespräch mit dem damaligen Chef der Meß- und Regelabteilung, den ich bereits während meiner Lehrzeit kennengelernt hatte.
Nach einem relativ intensiven Gespräch sagte er mir eine Stelle als Meß- und Regelmechaniker zu. Bis ich 1988 die Krupp Stahl AG verließ um nach Stuttgart zu gehen, hatten wir zwar die eine oder andere Diskussion, aber es war mir ein persönliches Anliegen mich mit einem Handschlag von ihm zu verabschieden. Trotz aller Meinungsverschiedenheit, gab er mir schon kurz nach dem Beginn meiner Tätigkeit einen wichtigen Rat mit auf den Weg, an den ich mich noch heute halte:
Arbeiten Sie eigenverantwortlich, auch wenn Sie vielleicht Angst davor haben eine falsche Entscheidung zu treffen. Solange Sie Ihre Entscheidung sachlich begründen können, wird Ihnen ein GUTER Chef niemals einen Strick daraus drehen. Bis heute befolge ich, hauptsächlich im Berufsleben, diesen Rat mit Erfolg.
Gute Noten für Malen und Zeichnen während meiner Schulzeit legten vielleicht den Grundstein dafür, dass ich mich heute mit Fotografie, Grafikdesign und Typografie beschäftige. In jungen Jahren war ich nur Gelegenheitsfotograf, erst mit der Kamera meines Vaters, leider erinnere ich mich nicht mehr an das Modell, später mit einer Ritsch-Ratch-Klick, die mit den Negativen halb so groß wie wie eine Briefmakre. Ich besitze sogar noch ein paar Negative aud dieser Zeit.
Die eigentliche Leidenschaft für die Fotografie begann in den 1970er Jahren, wurde aber durch berufliche und private Veränderungen für längere Zeit unterbrochen. In dieser Pause rückte der PC und seine Technik, beruflich wie privat in den Mittelpunkt meiner Freizeitbeschäftigungen. In diese Zeit fallen auch die ersten Erfahrungen mit HTML und Webdesign.
Meine erste richtige Kamera war eine Spiegelreflexkamera der Marke Canon, eine AE-1.Nachdem diese defekt war, folgte die T70. Die Auswahl meiner Objektive hatte sich inzwischen auf drei erhöht, ich besaß ein 85mm/1.8, ein 4/200mm und 50mm Macro. Im Keller hatte ich mir ein kleines, selbstgebautes Fotolabor (sw & Farbe) eingerichtet, das mit einem Durst 6x6 Vergößerer und einem Entwicklungsgerät von Jobo, für Papierformate bis 50cm x70cm ausgestattet war.
Die dort entstanden Papierabzüge hangen u. a. bei meinem damaligem Arbeitgeber im Flur unseres Werkstatt- und Bürogebäudes. Mein Erfolg bei verschiedenen Fotowettbewerben war, bis auf einen dritten Platz, eher bescheiden. Das tat aber meinem Spaß an der Fotografie und dem Arbeiten im Fotolabor keinen Abbruch. Mitte der 1980er Jahre begann dann, bedingt durch persönliche Veränderungen und meinen beruflichen Wechsel nach Stuttgart, die bereits angesprochene Pause.
Beendet wurde diese Pause in den 1990er Jahre, nachdem ich in der c't einen Artikel über die Kodak Digitalkamera DC50 gelesen hatte, und nicht widerstehen konnte mir diese zu kaufen. Auf der einen Seite war es verblüffend, schon kurz nach der Aufnahme die Bilder am PC ansehen zu können. Die Fotos selbst, konnten sich allerdings mit denen die im eigenen eigenen Fotolabor entstanden sind, in keinster Weise messen. Das lag zum einen sicher an der geringen Auflösung von 756x504 Pixeln, was bei einer Druckauflösung von 300dpi gerade mal für eine Größe von ca. 6x4,2cm reichte. Damit das Foto aber einigermassen scharf wirkte, verkleinerte man es besser nochmal um 30 - 50%, womit nicht mehr als eine Briefmake das Druckergebis war.
Um ehrlich zu sein, ich war von den Ergebnissen so enttäuscht, das ich die DC50 am liebsten im hohen Bogen aus dem Fenster geworfen hätte. Damit blieb die Digitalfotografie erst einmal mehr Experient als wirkliche Alternative zur analogen Fotografie.
Trotz der eher bescheidenen Ergebnisse hatte mich der Virus Digitalfotografie erwischt - der Kodak folgten drei digitale Kameras von Sony, bevor ich mir meine erste digitale Spielgelreflexkamera kaufte.
Eine Canon 10D, mit, wenn ich mich richtig erinnere, einem APS-C 6 Megapixel Sensor. Es folgten weitere digitale Kamers, nicht nur von Canon. Die jeweils älteren Modelle verkaufte ich nach der Anschaffung einer neuen.
Aber auch ich merkte irgendwann das die Technik nur Mittel zum Zweck ist, und meine Fotos mit neuer Kamera nicht unbedingt besser wurden. Für mich persönlich hat die Digitalfotografie das Fotografieren nicht wirklich verändert, wenn man einmal von den nicht mehr anfallenden Film und Entwicklungskosten absieht. Fotografieren wird immer ein unabhängiger kreativer Prozess bleiben.
Stark verändert hat sich die Technik auf dem Weg zum Endergebnis. Waren früher umständliche und langwierige Entwicklungsprozesse notwendig, kann man sich heute die Bilder bereits Sekunden nach der Aufnahme auf dem Kamera Display ansehen und bei nichtgefallen, sofern möglich, beliebig oft wiederholen. Auch die Beschränkung auf 36 Aufnahmen pro Film gibt es nicht mehr. Das führt meiner Meinug nach allerdings auch dazu, ich selbst möchte mich da nicht ausschließen, das man sich manchmal zu wenig Gedanken beim Druck auf den Auslöser macht. Bei den vielen Aufnahmen die man ohne große Kosten gemacht hat, werden schon ein paar gute dabei sein. Daraus ergibt sich für mich immer wieder die Frage, was macht überhaupt ein gutes Foto bzw. einen guten Fotografen aus? Die Idee für ein Foto, die Art wie es umgesetzt wurde oder einfach das Foto selbst? Unabhängig davon ob es ein Zufallstreffer war, lange geplant und/oder mit großem Aufwand erstellt wurde. Vielleicht sogar erst am PC zu dem wurde was der Betrachter sieht? Womit ich beim Thema Bildbearbeitung bin.
Für die Bildbearbeitung nutze ich, wie kann es anders sein, Adobe Photoshop. Inzwischen habe ich die große Adobe Cloudlösung abboniert, mit allen Programmen und Möglichkeiten die diese Lösung bietet.
Fotografie, Web,- und Printdesign nehmen inzwischen einen großen Teil meiner Freizeit in Anspruch. Aber auch in der Firma in der ich arbeite, wurde mir inzwischen die Erstellung der Marketing Dokumentation übertragen. Auf mehreren Hochzeiten habe ich Erfahrung als Fotograf gesammelt, habe überschaubare Webauftritte für Bekannte erstellt, für die ich ebenfalls kleinere Werbeanzeigen für entsprechende Branchenmagazine entworfen habe.
Dabei steht der Spaß im Vordergrund kreativ zu sein, ohne den Anspruch zu haben mit professionellen Fotografen und Designern konkurrieren zu wollen oder zu müssen. Das dabei trotzdem einige reale Projekte entstanden und veröffentlich worden sind, freut mich deshalb um so mehr. Aktuell versuche ich das alles, zusammen mit meinem Beruf unter einen Hut zu bringen.